Ostparkweiher

Projekt Entschlammung 
Ostparkweiher

Im nördlichen Teil des Ostparks in Rüsselsheim am Main liegt der künstlich angelegte Ostparkweiher, welcher eine Wasserfläche von etwa 2.850 Quadratmetern umfasst. Gespeist wird der Weiher durch Grundwasser, das über spezielle Wasserleitungen zugeführt wird. Ein technischer Überlauf regelt den Wasserstand und leitet überschüssiges Wasser in ein Versickerungsfeuchtbiotop.

Zur Erhaltung der Wasserqualität und Unterstützung des lokalen Ökosystems, das Fische und Schildkröten beheimatet, sind im Weiher Sauerstoffsprudler installiert. Im Jahr 2024 steht eine besondere Behandlung des Weihers an, um die Funktionalität und ökologische Stabilität weiter zu verbessern.

Das Verfahren - Steuerung der natürlichen Prozesse

Wirkprinzipien an der Gewässeroberfläche

  • Die Bakterien nehmen an der Gewässeroberfläche sehr effizient Nährstoffe auf und stellen so das natürliche Gleichgewicht wieder her. Die Vermehrung der Algen wird dadurch eingeschränkt.
  • Stickstoffverbindungen werden über die Nitrifikation und Denitrifikation durch die Bakterien in Luftstickstoff umgesetzt und damit dem Wasser entzogen.
  • Die Bakterien werden vom Zooplankton gefressen. Dadurch gelangt zum Beispiel das aufgenommene Phosphat wieder in die Nahrungskette des Sees.
  • Durch die zusätzlichen Nährstoffe in der Nahrungskette partizipieren auch die im Gewässer lebenden Tiere von der Behandlung des Horlachgrabens.


Wirkprinzipien am Gewässergrund

  • Mithilfe von Sauerstoff bauen die Bakterien gemeinsam mit den Exoenzymen die organischen Schlammbestandteile sehr schnell zu ungiftigen Stoffen ab.
  • Stickstoffverbindungen werden über die Nitrifikation und Denitrifikation in Luftstickstoff umgesetzt.
  • Kohlenstoffverbindungen werden zu CO₂ umgebaut.
  • Phosphat wird von den Bakterien aufgenommen und gelangt somit zurück in die Nahrungskette des Gewässers. Mit steigender Sauerstoffsättigung wird Phosphat teilweise auch im Sediment abgelagert. 
  • Mit Beseitigung des organischen Materials sinkt der Sauerstoffbedarf am Gewässergrund und damit das Potenzial zur Faulgasbildung.

Die Behandlung

Das Projekt startet am 08.05.2024 mit der ersten Einbringung von 700 Liter Bakterienprodukt, das zu 98 % aus Wasser, Bakterien und Enzymen besteht. Vermehrt und konditioniert werden die Bakterien für ihren Einsatz in speziellen Braustationen. Dieser Prozess dauert je nach Aufgabenstellung 48 oder 72 Stunden bei intensiver Sauerstoffzufuhr und einer konstanten Temperatur von 27 °C.

Das Projekt wird unterstützt und begleitet von:

  • BluePlanet Germany GmbH
  • Stadt Rüsselsheim am Main
  • Hochschule RheinMain
    (wissenschaftl. Begleitung und Analytik)
  • Rolig GmbH
  • Untere Wasserbehörde Kreis Groß-Gerau
  • Ingenieurbüro BGS Wasserwirtschaft GmbH, Darmstadt
  • Gewässerschutzbeauftragter Stadt Rüsselsheim am Main

Projekttagebuch

Datum

Tätigkeit / Ergebnis

23.04.2024
24.04.2024
25.04.2024

Intensive Beprobung und Schlammspiegelmessung durch die Hochschule RheinMain

08.05.2024

1. Behandlung mit 700 Liter Bakterienprodukt